Im früh jugendlichen Alter von ungefähr elf Jahren war für mich die Zeit gekommen, mich mit dem Computer auseinanderzusetzen. In der Schule eher weniger in Gebrauch und Zuhause hatte lediglich mein Bruder einen solchen. Ich hatte also kaum Berührungspunkte – aber genau die waren es, die mich haben neugierig werden lassen.
So kam es, dass ich immer öfter auch am PC von meinem Bruder zu finden war – besonders, nachdem mein damaliger Lehrer der „Computer AG“ in der Schule uns dazu brachte, doch einmal chatworld zu besuchen.
→ Gerade kamen nostalgische Gefühle in mir auf: Ich war heute – 23.02.24 – das erste Mal nach Jahren wieder auf der Seite und bin überrascht: Es gibt sie noch im genau dem Stil wie damals!
So kam ich tatsächlich ins Gespräch mit anderen Menschen aus ganz Deutschland – und entdeckte für mich ein neues Hobby: Nicht das chatten, sondern das Geschichten erzählen.
Ich habe damals angefangen, mit diesen anderen Menschen zusammen Geschichten zu schreiben. Wir haben Charaktere erfunden, sie benannt, ihnen eine Persönlichkeit mit Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen sowie eine Geschichte gegeben. Und natürlich brauchte dieser Charakter auch ein Bild, ein Aussehen, um komplett zu sein. Man nutzte so ein Bild als Avatar und irgendwann sind wir nicht mehr nur in Chatrooms gewesen und haben geschrieben, sondern auch in Foren. In Rollenspielforen – wo es dann auch möglich war, Signaturen zu nutzen.
Und damit begannen sie: Meine ersten Berührungspunkte mit der Bildbearbeitung.
Am Anfang habe ich mit Programmen wie Paint Shop Pro gearbeitet – was für seine Verhältnisse eigentlich schon sehr gut war und viele Möglichkeiten bot, die auch Photoshop konnte: Man konnte in Ebenen arbeiten, man konnte es so abspeichern, dass es wieder bearbeitbar war, man konnte viele Schriften nutzen… und genau das war es am Anfang auch: Wir haben Bilder von Stars & Sternchen gesucht, haben sie zurechtgeschnitten und Schrift darübergelegt. Meistens der Name des Charakters und irgendein zu ihm passender Spruch.
Aber irgendwann kam ich dann doch zu Photoshop und die Ansprüche an solche Basteleien wuchsen. Irgendwann musste man die Leute ausschneiden, neu einfügen, auf andere Hintergründe setzen… Ja, sogar zwei, drei Leute zusammenschneiden und die Daumendrücken, das man das gut hinbekam. Wir nannten das damals „Manip“ und meine allererste habe ich sogar noch.
Auf dem Bild sehr ihr Rachel McAdams und Aaron Brückner, die damals den Charakter von mir und einer Freundin darstellten. Ein Mensch und ein – achtung – Magier. Ihr seht also, schon damals hatte ich einen Hang zum Fantastischen.
Mit der Zeit wurde ich darin natürlich besser und natürlich wuchs schon damals der Wunsch in mir, Mediengestalterin zu werden, weil ich das gerne tat: Medien gestalten und mit Photoshop arbeiten.
Dass das Berufsbild der Mediengestaltung natürlich nicht nur daraus bestand, weiß ich heute auch 😉 Und trotzdem liebe ich es immer noch, dieses Berufsbild gewählt zu haben.
Jedenfalls sehe ich mir noch heute diese Manips nur zu gerne an – weil sie mich an eine schwierige, aber auch schöne Zeit in meinem Leben erinnern – und daran, wie ich eine meiner langjährigsten Freundinnen kennengelernt habe. Dank diesem Hobby haben wir so viel Spaß gehabt und so viele Geschichten geschrieben… Dramatisch, Horrorvoll, lustig, herzlich und voller Theatralik. Wir haben Stunden damit verbracht, ganze Nächte haben wir durchgeschrieben und – glaubt es, oder nicht – aber ich verbinde immer noch tiefe Gefühle mit diesen Grafiken und weiß immer noch, aus welcher Situation heraus sie entstanden sind.
So kam ich also mit Photoshop und der Bildbearbeitung in Berührung. Aber wie kam ich zur Fotografie? Ganz einfach: Wie ihr merkt, hatte ich schon immer ein Faiblé für das Fantastische und wollte schöne Dinge erschaffen. Und dass eine gute Freundin von mir fotografiert, hat mich so sehr getriggert, dass ich irgendwann sagte: Das will ich auch können.
Also habe ich mich mit der Fotografie beschäftigt und autodidaktisch gelernt. Dadurch musste ich mir auch noch andere Skills bzgl. der Bildretusche aneignen, weil das nun durchaus etwas anderes war. – Und obwohl ich am Anfang lediglich normale Street-Shoots gemacht habe, die zwar auch cool waren, wollte ich mehr.
Ich wollte Neues schaffen, anderes und etwas, was mich und meine Kreativität so richtig reizte.
Und da kam Sascha von Mystic Moments Photodesign ins Spiel. Der Disney-Fotograf schlecht hin, der auch noch seine eigene Fotografen-Schule hatte und coachte.
Perfekt. Also, was habe ich gemacht? Ich habe mich dort angemeldet und vom Meister selbst gelernt und tue das noch immer.
Ebenso wie ich mittlerweile auch bei anderen Fantasy-Künstlern, wie Natalia La Vay oder Photolegend, lerne und tatsächlich auch erst durch diese Schritte in diese Szene der Fotografie einsteigen konnte.
Ich verbesserte also meine Hautretusche, konnte meine Photoshop-Skills ausbauen und kenne mich nunmehr auch noch mit Lightroom aus. Außerdem nutze ich mittlerweile – je nachdem was ich tue – auch noch Luminar pro, Topaz Clean und Oniric, um meinen Fotos meine Handschrift aufzudrücken.
Und ich glaube, ich kann auf meine Entwicklung wirklich stolz sein. Sowohl was meine Skills in der Bildbearbeitung angeht, als auch meine persönliche Entwicklung.
Abschließend kann ich also sagen, dass dieses Hobby zwar viel Zeit frisst und manchmal auch echt nervenaufreibend ist, aber so viel Spaß macht, wie man es sich kaum vorstellen kann. Und noch dazu lernt man so viele verschiedene und tolle Menschen kennen, kommt in so viele Ecken der Welt und besucht neue Orte… dass ich die Fotografie nicht mehr missen möchte.