Ich habe mich an einen Pilzhut gewagt – nicht nur aus Lust und Laune heraus, sondern mit einer Vorgeschichte:
Denn im September 2024 wird das erste MUSHs & FAIRIES Fototreffen stattfinden, welches eine Freundin und ich organisieren. Und weil ich persönlich Pilzmädchen ganz besonders liebe und sie mir immer eine Freunde sind, wenn ich sie vor der Kamera habe, wollte ich meinen ersten Pilzhut basteln. Natürlich mit dem Hintergedanken, diesen eventuell an eines der anwesenden Models verleihen zu können.
Immerhin ist nicht jeder künstler- oder bastlerisch begabt.
Aber mit meiner Anleitung kriegst auch Du das hin, versprochen!
1 Zuerst brauchte ich einen Pilz, dem ich meinen Hut nachempfinden konnte.
Ich wollte einen, den es auch wirklich gab und natürlich habe ich dafür Mutti Google genutzt.
Ich wusste, dass ich keinen normalen Fliegenpilz wollte, der wohl das Aushängeschild eines Pilzmädchens ist. Ich wollte etwas Anderes und Besonderes und bin dann diesem Burschen hier begegnet, der mich wirklich faszinierte. Der Grünspantäuschling.
Nachdem ich also wusste: Der soll es werden! War ich noch etwas auf Pinterest unterwegs um mich von Kostümen anderer Pilzmädchen inspirieren zu lassen.
2 Danach bin ich hingegangen, und habe den Umfang meines Kopfes bemessen und angefangen, mir eine einfache Skizze anzufertigen. So legte ich dann auch den gesamten Durchmesser fest – den ich im Laufe der Bastelei aber aus den verschiedensten Gründen noch reduziert habe. Anstatt 1m ∅ habe ich lediglich 75cm zum Schluss genommen.
3 Endlich kam alles an und ich hatte mir alles zusammengekauft, was ich brauchte:
Blauen Stoff für den Deckel, weißen Stoff für die Unterseite, Borte, Perlen und Bänder sowie Pilzpunkte. Weiße Acrylfarbe und jede Menge Heißkleber hatte ich zum Glück noch da.
Also konnte ich anfangen – und habe zuerst einen relativ breiten Streifen aus flexiblem Karton (z.B. ein Tiefkühl-Pizza-Karton o.ä.) im Umfang meines Kopfes + 10cm zurechtgeschnitten, bevor ich die beiden Enden im Umfang meines Kopfes + 5cm zusammengeklebt habe. Ganz einfach mit Paketklebeband.
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Dann kommt der Teil, bei dem ich echt viel Glück hatte, denn dank einer vorausgegangenen Bestellung für mein Mushs & Fairies Event, hatte ich eine große Pappe zuhause, auf der ich den Umkreis Pilzes auch aufmalen konnte, ohne stückeln zu müssen.
Das habe ich ganz einfach gemacht, indem ich die Mitte markierte und mittels einer Schnur (mit Länge des Radius meines Pilzes), die ich am Bleistift befestigte und dann einen Kreis zog. Ganz easy also!
Dasselbe habe ich dann mit dem Radius meines Kopfes gemacht (denkt an die 5cm extra!).
Jetzt habe ich das Kopfteil, was wir zu einem Kreis verklebt hatten, an den Deckel geklebt und mit viel Klebeband gut befestigt. Das Ganze hat jetzt etwas von einem Doktorhut, den wir von Uni-Abschlüssen her kennen. 😀
5 Es kann sein, dass für dich dieser Schritt gar nicht nötig ist! – Aber ich habe an diesem Punkt für mich gemerkt, dass mein Pilzhut viel zu groß im Durchmesser ist, sodass ich den Durchmesser noch einmal reduziert hatte… bestimmt um gute 5cm.
Dazu habe ich einfach einen zweiten Umkreis aufgezeichnet, immer wieder eingeschnitten und einfach die einzelnen Teile hochgefaltet, die mir jetzt als Kante dienen und dem Pilzhut mehr Form geben werden.
6 Dann habe ich damit angefangen, mir aus anderen Kartons lange Streifen auszuschneiden, um diese kreuz & quer über den Pilz zu kleben, damit der endlich mal ein bisschen Form bekommt. Dabei haben mir die zuvor eingeschnitten Ränder geholfen – und tatsächlich habe ich auch das Kopfteil noch ein paar Mal eingeschnitten, um eine schönere Rundung der Pilzhaube zu erzielen. Außerdem habe ich im Laufe dieser Klebe-Aktion gemerkt, dass mir der Pilzhut sonst zu hoch geworden wäre und für mein ästhetisches Auge 😉 irgendwie inhomogen gewirkt hätte. Aber solche Entscheidungen obliegen natürlich bei deinem Pilzhut ganz bei dir!
Im Anschluss habe ich den Hut dann mit allem, was ich fand, ausgefüllt: Zeitungsreste zusammengeknüllt und hineingestopft, Reste von Verpackungsmaterial kamen auch rein und Luftpolsterfolie, die schön leicht ist, im Gegensatz zu den anderen Dingen. Immerhin soll man das Ding ja eine kleine Zeit lang auf dem Kopf tragen!
Und drüber geklebt habe ich auch nochmal Luftpolsterfolie, damit sich unter dem Stoff später keine harten Kanten abzeichnen.
7 Ich wusste zwar von Anfang an, dass ich weißen Stoff an die Unterseite meines Pilzhutes wollte, wollte aber trotzdem auf Nummer Sicher gehen, dass kein Karton durchscheint, indem ich den Karton einfach mit weißer Acrylfarbe angemalt habe. Ganz easy 😊
Je nachdem wie deckend die Farbe ist, solltest du das ein, zwei Mal machen, damit auch wirklich nichts durchscheint oder einen dunklen Schleier bekommt.
8 Die Farbe musst du natürlich noch trocknen lassen. Aber wenn das geschafft ist, kannst du einen Streifen Stoff von dem Stoff abschneiden, den du für die Unterseite des Pilzhutes haben willst. Er sollte die Breite des Pappuntergrundes haben – und am besten rechnest du da noch 2-5cm mehr hinzu, damit du später die äußere Kante richtig schön umkleben kannst.
Wenn du das gemacht hast, kannst du entweder mit einer Nadel und einem Faden hergehen, um den inneren Rand zu kräuseln, oder du legst dir das Ganze einfach in Falten.
Ich habe die Nadel genommen, weil dafür nicht sehr großes Nähgeschick erforderlich ist, es rber relativ schnell von der Hand geht. Danach habe ich den gekräuselten Stoff auf die Unterseite gelegt und so drapiert, dass er mit gefallen hat.
Und was habe ich dann gemacht? Genau, ich habe das Ganze erst innen festgeklebt und dann außen.
9 So weit so gut – jetzt, wo der Stoff auf der Unterseite befestigt ist, habe ich angefangen erste Dekorationen anzubringen. In diesem Fall waren es Perlen- und Spitzenbänder. Während ich die Spitzenbänder auch immer über die Kanten geklebt habe, habe ich die Perlenbänder immer nur auf den Karton geklebt, damit es keine unschönen Beulen an der Außenseite gibt – und auch an der Innenseite alles noch so bequem wie möglich sein würde, wenn ich ihn aufziehe.
Auch habe ich für den sichereren Sitz noch zwei Bortenbänder je rechts und links von innen eingeklebt, damit man diese im Notfall auch zuknoten würde können, damit nichts rutscht. Und selbst wenn man sie nicht bräuchte, hätte man zwei Zierbänder, an denen ein Model auch spielen könnte. Achtet aber darauf, dass ihr sie Seitengleich anklebt – das habe ich ein bisschen verdaddelt… hust hust.
Das Innenteil – also der Teil, wo später der Kopf drin steckt – habe ich noch mit weißem Filz verblendet, damit es a) bequemer und weicher sitzt und b) man die Kanten der angeklebten Stoffe und Borten nicht sieht.
Jetzt konnte ich mich an die Oberseite des Pilzes wagen und den blauen Stoff, den ich mir dafür ausgesucht hatte, zurechtschneiden.
Dazu habe ich den Stoff einfach über den Hut gelegt und relativ grob drum herum geschnitten, sodass ich an den Seiten noch 2-3cm immer mehr Stoff hatte. Denn diesen Stoff wollte ich beim Ankleben jeweils umschlagen, damit die Kante auch schön sauber würde.
Und jetzt konnte ich endlich die letzten Reste dekorieren. Ich habe mir dazu eine Borte besorgt, die ich rundherum um den Pilz aufgenäht habe. Eine Arbeit für Leute, die Vater und Mutter erschlagen hatten – und ja, natürlich kann man das auch kleben. Im Nachhinein würde ich das sogar auch tun, denke ich. 😊 Wobei ich beim Annähen der Borte auch immer Teile der Perlenkette mitvernäht habe, damit diese sich nicht evtl. löst – das gab mir ein besseres Gefühl dabei.
Kaum war die Borte angenäht und verschaffte meinem Pilz schöne Kanten, war es endlich so weit! Ich konnte ihm den letzten Schliff geben und ihm zu seinen wunderschönen Punkten verhelfen. Quasi die Kirsche auf der Sahnetorte, der i-Punkt, das Quäntchen Glück… du weißt, was ich meine. 😉